Ergebnisse aus eigener Forschung

Ausstattungsmerkmale und Nutzerbedürfnisse im Raum Nürnberg 2022

Welche Beschaffenheits- und Ausstattungsmerkmale bei Wohnraum sind tendenziell wichtig und welche nicht?

Befragt wurden Bewohner:innen im Raum Nürnberg - überwiegend aus dem städtischen Umfeld im Zeitraum November/Dezember 2022.

Wichtige Ausstattungsmerkmale


Ausstattungsmerkmal ++ / + (Ohne Neutralstimmen)

  • Balkon/Terrasse 93,5 % (100,0 %)
  • Hochwertige Fenster u. Türen 90,3 % (90,3 %)
  • Abstellraum im Wohnraum - trotz Keller 87,1 % (90,0 %)
  • Keller als Stauraum 87,1 % (93,1 %)
  • Hohe Energieeffizienz 83,9 % (96,3 %)
  • Erhöhter Einbruchschutz 77,4 % (88,9 %)
  • Erhöhter Schallschutz 74,2 % (95,8 %)
  • Überdurchschnittlich viele Steckdosen 74,2 % (88,5 %)
  • Küchenboden gefliest 58,1 % (72,0 %)
  • Barrierefreiheit 54,8 % (68,0 %)
  • Bodengleiche Dusche 54,8 % (68,0 %)
  • Photovoltaik 48,4 % (88,2 %)
  • Gäste-WC 48,4 % (65,2 %)
  • Große festverglaste Fensterflächen 48,4 % (53,6 %)
  • Sonnenenergie zur Wärmegewinnung 45,2 % (77,8 %)
  • Massivbauweise 45,2 % (73,7 %)
  • Netzwerk- und Fernsehanschlüsse 45,2 % (60,9 %)
  • Aufzug 45,2 % (58,3 %)
  • Fußbodenheizung 41,9 % (59,1 %)
     

Unwichtige Ausstattungsmerkmale


Ausstattungsmerkmal - - / - (Ohne Neutralstimmen)

  • Automatisierte Wohnraumbelüftung 77,4 % (82,8 %)
  • Urinal/Bidet 67,7 % (87,5 %)
  • Smarthome 67,7 % (77,8 %)
  • Mehrere Bäder 64,5 % (80,0 %)
  • Sichtmauerwerkt/gest. Wandabläufe 61,3 % (100,0 %)
  • Zwei Waschbecken 61,3 % (73,1 %)
  • Glastüren, strukturierte Türblätter 51,6 % (84,2 %)
  • Videoüberwachung 51,6 % (76,2 %)
  • Alarmanlage 41,9 % (68,4 %)
     

Welche Merkmale zu Lage, Bauart und Raumgestaltung sowie neueren Arten des Wohnens sind wichtig?


Lage

  • Nähe zu Nahverkehrsanschlüssen 87,1 %
  • Geringes Verkehrsaufkommen 74,2 %
  • Leben im Stadtgebiet Nürnberg 67,7 %
  • Parkanlagennähe 61,3 %
  • Umgebung stark begrünt 61,3 %
  • Altstadtnähe 54,8 %

Die Mehrheit der Befragten -  mit 77,4 % - wünscht sich generell ein städtisches Wohnumfeld. 

 

Bauart und Raumgestaltung

Die beliebteste Bauart ist die Wohnung (39,1 %), gefolgt vom Einfamilienhaus (28,3 %). Das Zimmer (4,3 %) und das Reihenmittelhaus (8,7 %) schneiden geringer ab. 


Der Zustand sollte idealerweise Neubau (37,5 %) oder hoch modernisiert sein (27,1 %). Eine Modernisierung ist von 98 % gewünscht. 

Eine Wohneinheit mit einer Größe von 100 - 120 qm Wohnfläche schneidet mit 43,3 % am besten ab. Weitere gewünschte Wohnungsgrößen - sortiert nach Beliebtheit - sind: 

60 - 80 qm (20 %)
> 120 qm (16,7 %)


Dabei sind 64,5 % bereit eher geringfügig und 22,6 % sogar eher großzügig auf Wohnfläche zu verzichten. 

Die gewünschte Anzahl an Wohnräumen ist mit 3 - 4 am höchsten. Noch mehr Räume sind immer noch beliebter als die Zweizimmerwohnung. Bei Abwägung dieses Vergrößerungswunsches spielt letztlich der Preis für Miete oder Kauf sicherlich eine große Rolle. In Verbindung mit der Bereitschaft auch auf Wohnfläche zu verzichten, ist eine zu statische Orientierung an Wohnungsgrößen nicht fachgerecht. Verglichen mit dem gegenwärtigen Wohnstandard geht die Vorstellung hin zu mehr Wohnfläche. 


Eine offene Wohnküche will lediglich knapp die Hälfte. 

Ein hochwertiger Innenausbau wird mit rund 68 % gegenüber dem einfachen bevorzugt.


Weitere Präferenzen werden nachfolgend kurz genannt. Bei einigen Fragen war eine Mehrfachauswahl möglich.


• Einfache Fassadengestaltung
• Idealerweise Flachdach, Walmdach oder Steildach
• Hochwertige Dacheindeckung besser als einfache
• Farbe der Dacheindeckung Ziegelrot oder anthrazit oder begrüntes Flachdach
• Beliebteste Fußbodenbeläge:

  • Parkett 32,8 %
  • Fliesen 32,8 %

Wohnen mit neuen Ideen und Konzepten

Die Bereitschaft beträgt rund 16 % zum Leben in der Gemeinschaft wie mit Collaborative Living / Cluster-Wohnungen.

Die Bereitschaft beträgt rund 16 % zum Leben in einer Wohnung mit flexiblen Wänden wie „Conceptual Living“.

Die Bereitschaft beträgt rund 26 % für die Nutzung eines Carsharing-Angebots in der Wohnanlage.

Die Bereitschaft beträgt rund 29 % für die Nutzung eines Lastenrad-Sharing-Angebots in der Wohnanlage.

 

Die Folgen aus der Corona-Pandemie und den politischen Spannungen zwischen Russland und Deutschland haben Einfluss auf die Bedürfnisse von Immobiliennutzern.


Die Mehrheit, mit rund 65 %, befürchtet eher nicht, dass es in Deutschland zu einem Krieg kommt. Ein massiv gebautes Gebäude zum Schutze vor Kriegshandlungen bevorzugen dennoch 29 %.

Der Wunsch nach einem energiesparenden Zuhause wegen der Energiekrise trifft auf die Mehrheit mit rund 74 % voll oder eher zu. 

Rund 23 % befürchten wegen der Inflation den Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen zu können. 

Die Entscheidung für ein Massivgebäude aufgrund von Umweltkatastrophen sehen 48 % als voll oder eher zutreffend an. Aufgrund des Klimawandels wollen rund 64 % tendenziell kein CO2 durch ihr Verhalten produzieren. Die Verwendung weniger klimaschädlicher Baustoffe befürworten tendenziell rund 68 %.

Tendenziell arbeiten seit der Corona-Pandemie rund 39 % mehr im Home-Office. Und bei rund 29 % hat sich wegen der Corona-Pandemie der Raum-
bedarf - z.B. wegen Home-Office oder Homeschooling - vergrößert.


Durch den starken Anstieg der Darlehenszinsen kommt für kaufwillige Nutzer mehrheitlich derzeit ein Immobilienkauf nicht infrage.

 

Die Nutzerbedürfnisse und das Jahr 2022 (Update 1. Quartal 2023)

Deutschland und Nürnberg 2022/23. Ein schwieriger Immobilienmarkt. Nach jahrelangem Aufwärtstrend kommt es zu gravierenden Veränderungen auf dem Markt. Eine steile und teils sprunghafte Entwicklung. Ursächlich ist neben der wirtschaftlich noch nicht überwundenen Corona-Pandemie insbesondere der fortdauernde Russische Angriffskrieg auf die Ukraine. Aktuelle marktrelevante Herausforderungen:

  • Unsicherheit durch politische Spannungen
  • Abhängigkeiten zu Drittstaaten
  • Abschwächung der Wirtschaft
  • Energiekrise
  • Inflation
  • Zinsanstieg
  • Baukosten / Lieferengpässe
  • Zuzug und Steigerung des Wohnraumbedarfs
  • Knappheit von Wohnraum
  • Monetäre Wohnraumförderung: Förderlücke
  • Nachfragerückgang
  • Klimawandel
  • Fachkräftemangel
  • Steigende Mieten
  • usw.

Bedeutung für den Neubau: 

Der bestmögliche Standort und die klare Orientierung an Nutzerbedürfnissen wird empfohlen. “Alles verkauft kriegen“, auch wenn die Qualität nicht stimmt, wird unwahrscheinlicher. 

Bedeutung für Eigentümer:innen von Immobilien und Grundstücken

Den Wert zu kennen ist das A & O. Die nächste Zeit kann entscheidend für Sie sein. Mit den richtigen Maßnahmen die Krisen überwinden.

Bedeutung für Mieter:innen: 

Wohnraum wird knapper. Bauprojekte werden zurückgestellt, da die „Kauflaune“ durch hohe Darlehenszinsen, Bau- und Bodenkosten abgefallen ist. Zuzug verschärft die Situation. Die Bevölkerungszahlen in deutschen Städten sind auf einem Rekordhoch. Nürnberg hatte einen Zuzug von mehr als 10.000 Personen in weniger als einem Jahr. Ein weiterer hoher Anstieg der Mieten ist möglich. 

Bedeutung für Kaufinteressenten:

Mehrheitlich wird nach neugebautem oder modernisiertem Wohnraum gesucht. Die Energieeinsparung ist eines der wichtigsten Kriterien. Trotz der hohen Zinsen gibt es gute Gründe in Sachanlagen zu investieren. Alleine schon wegen der Inflation. Auch Baupreise können vom Preisanstieg betroffen sein. Der Immobilienmarkt ist volatil und das Potenzial für weitere Preissteigerungen im Baubereich ist insbesondere mittelfristig vorstellbar. 

Ich stehe Ihnen gerne beratend zur Seite! 

 

MPUhlhaas Immobilienbewertung

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